VERANTWORTLICHKEITEN VON DANSE SUISSE IN DER TANZAUSBILDUNG

Donnerstag 09.06.22
Von: Danse Suisse

Seit dem 1. Juni 2022 steht die Tanz Akademie Zürich (taZ) im Fokus der deutschsprachigen Medien. DIE ZEIT hat einen Artikel über die Tanzausbildung an der taZ veröffentlicht, der von verschiedenen Schweizer Medien aufgegriffen wurde. In DIE ZEIT berichten ehemalige Schülerinnen und Schüler der vorprofessionellen Kurse sowie der Berufsausbildung von unangemessenen Lehrmethoden. Wir möchten hier über die Aufgaben informieren, die Danse Suisse im Bereich der Tanzausbildung und insbesondere in der Berufsausbildung EFZ wahrgenommen hat und weiterhin wahrnehmen wird.

Danse Suisse hat mit grosser Betroffenheit von den Vorwürfen gegen die Tanz Akademie Zürich Kenntnis genommen, die in den letzten Tagen in verschiedenen Medien publiziert wurden. Wir stehen mit den Zuständigen der ZHdK in Kontakt, um direkt über den Sachverhalt informiert zu werden, und begrüssen ausdrücklich, dass die ZHdK eine Administrativuntersuchung in die Wege geleitet hat, deren Ergebnisse wir erwarten.


Als Organisation der Arbeitswelt (OdA) für die Berufliche Grundbildung «Bühnentänzerin / Bühnentänzer EFZ», hat Danse Suisse die Entwicklung der EFZ-Lehrgänge in der Schweiz geprägt und ist für die Definition der Bildungsinhalte sowie -ziele verantwortlich. Die Berufslehre für Bühnentanz ist ein wichtiges Anliegen von Danse Suisse, bedeutet sie doch die Anerkennung des Tanzberufes. In diesem Zusammenhang konnte Danse Suisse in den Massnahmen zum Jugendschutz in der Berufslehre physische und psychische Risiken aufnehmen, die für Tänzerinnen und Tänzer in der Ausbildung eine spezielle Begleitung erfordern. Unter anderem gehören dazu: der Umgang mit belastenden Situationen wie Stress vor Aufführungen, das Erlernen von speziellen Entspannungstechniken zur Erhaltung der psychischen Gesundheit sowie gesunde Ernährung und Essverhalten und ausreichende Nachtruhe.


Durch das Führen des «Berufsregisters für Tanzpädagogik» engagiert sich Danse Suisse zudem für die Anerkennung der Tanzpädagog:innen in der Schweiz und die Qualitätssicherung in der Tanzpädagogik. Aufgenommen in das Berufsregister werden Tanzpädagog:innen, die ihre Professionalität nachweisen können. Die Aufnahme erfolgt nach einem festgelegten Aufnahmeverfahren, wobei jedes Gesuch von einer Fachkommission sorgfältig geprüft wird.


Im Juni 2021 konnte Danse Suisse mit Erfolg einen Code of Conduct einführen, der für die Tanzpädagog:innen des Berufsregisters Danse Suisse verpflichtend ist, und viersprachig veröffentlichen. An der Mitgliederversammlung vom 22. Mai 2022 wurde darüber hinaus ein Reglement verabschiedet, das bei Verstössen gegen den Code of Conduct angewendet wird. In diesem Reglement werden auch mögliche Sanktionen formuliert, bis hin zum Ausschluss aus dem Berufsregister. Um intervenieren zu können, muss Danse Suisse entweder von einer betroffenen Person über einen nachgewiesenen Sachverhalt oder von mehreren betroffenen Personen über Vorfälle in einem definierten Zeitraum informiert werden.


Ausserdem organisiert Danse Suisse für mehrere Kantone unter dem Namen «Talentscouting Days» die Aufnahmeprüfungen Tanz für den Zugang zu den Kunst- und Sport-Programmen. Zu den Talentscouting Days gehört auch eine tanzmedizinische Untersuchung, aufgrund welcher den Teilnehmenden bei Bedarf individuelle Empfehlungen gegeben werden. Das Medical Team steht auch den Eltern für eine individuelle Beratung zur Verfügung.