Tanzland Schweiz

Die Schweizer Tanzszene ist heterogen, divers, vielfältig und vielschichtig – genau wie das Land selbst. Stilistisch kann auf den Bühnen in der Schweiz die gesamte Bandbreite von klassischem Ballett über eher konzeptuellen zeitgenössischen Tanz, Tanztheater bis hin zu Hip-Hop und Urbanen Tanzstilen erlebt werden – und dies auf sehr hohem Niveau.

Tanz ist zwar schwerpunktmässig in den urbanen Zentren zu Hause, findet sich jedoch genauso auch jenseits der grossen Städte. Die Strukturen in den verschiedenen Landesteile sind unterschiedlich ausgebildet: die Deutschschweiz zeichnet sich wie der gesamte deutschsprachige Raum durch eine Parallelität von Szenen aus, wobei die Grenzen hier allmählich durchlässiger werden: einerseits führen Mehrspartenhäuser in fünf Städten eigene institutionelle Compagnien; in den verschiedenen Regionen wird zudem eine vielfältige Freie Szene gefördert. Diese ist in Form der regionalen IGs gut vernetzt und organisiert. In der Romandie gibt es in Genf ein grosses Ensemble an der Opèra de Genève, in Lausanne das eigenständig organisierte Béjart Ballett, vor allem aber wird die Region durch eine traditionell starke und gut organisierte Freie Szene belebt. Das Tessin verfügt über einige wenige freie Compagnien.


In vielen verschiedenen Städten und Regionen bestehen Theaterorte und Festivals, die (auch) Tanz präsentieren. Das Tanzfestival Steps des Migros-Kulturprozent bringt zudem alle zwei Jahre ein Tanzfestival mit nationalen und internationalen Produktionen auf die Schweizer Bühnen.

Dank einer grossen Anzahl von privaten Tanzschulen und gut ausgebildeten Tanzpädagog*innen werden Tanzbegeisterte vom frühen Kindesalter an mit grossem Sachwissen an den Tanz herangeführt. Für die Vorbereitung auf eine professionelle Tanzkarriere stehen in der Schweiz seit einigen Jahren auch mehrere Berufsausbildungen auf verschiedenen Ebenen und für die ganze Breite an stilistischen Ausrichtungen bereit (Berufslehre EFZ, Höhere Fachschule, Bachelor und Master).

Neben dem schweizweiten Berufsverband Danse Suisse, der sich für eine Verbesserung der Rahmen- und Arbeitsbedingungen für den Tanz und die Tanzschaffenden einsetzt (mehr zum Profil→ hier) gibt es mit der Partnerorganisation Reso eine Struktur, die sich landesweit mit unterschiedlichen Projekten vor allem in der Förderung und Vermittlung des Tanzes engagiert.


In der föderalen Schweiz wird Tanzförderung vor allem seitens der Kantone und Städte geleistet. Die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia setzt sich insbesondere für die Vernetzung und Tourneefähigkeit im Ausland ein. Sie fördert den Tanz zudem mit speziell entwickelten Formaten.

Im Bereich Kulturförderung engagieren sich ergänzend zahlreiche privater Stiftungen und Organisationen für das Tanzschaffen in der Schweiz.

Das Bundesamt für Kultur ehrt und fördert das Tanzschaffen im Rahmen der Eidgenössischen Schweizer Preise Darstellende Künste (ab 2021, ehem. Tanzpreise).


Für die Dokumentation und Archivierung der Bühnenkünste und damit des Tanzschaffens ist seit 2017 die Stiftung Swiss Archiv of the Performing Arts (SAPA) die richtige Adresse.


Danse Suisse gehört zu einem ganzen Netzwerk von im Kulturbereich tätigen Berufsverbänden und Organisationen, die unter dem Dach von Suisseculture zusammengeschlossen sind und gemeinsame Anliegen der Kulturschaffenden auf nationaler Ebene in die Politik eingebringen. Ebenso ist Danse Suisse Mitglied von Suisseculture sociale für die Besserstellung der Kulturschaffenden in allen Belangen der Sozialversicherungen und Altersvorsorge. Im Zusammenhang mit COVID-19 hat sich ausserdem mit der Taskforce Culture ein weiteres Netzwerk gebildet, dem Danse Suisse ebenfalls angehört und das sich gebündelt für eine Verbesserung der Situation der Kulturschaffenden angesichts der Pandemie einsetzt.