WAS TÄNZER:INNEN DURCHDRINGT

Mittwoch 11.12.24
Von: Corinne Jaquiéry

Emma Bigé ist der Hauptgast der Ausgabe 85 des ADC Journals. Als Philosophin und Tänzerin stellt sie die Frage, was unsere Körper durchdringt, um sie zu bewegen.

Das 1994 gegründete Journal de L'ADC ist die einzige journalistische Publikation über Tanz in der Schweiz, die in der Romandie herausgegeben wird. Ein neues Format wurde 2019 eingeführt, als das Journal von einer vierteljährlichen auf eine zweijährliche Erscheinungsweise umgestellt wurde. Ihre 85. Ausgabe stellt die Frage, was uns dazu bewegt, uns zu bewegen und zu tanzen. In ihrem Editorial spricht Anne Davier, Direktorin des ADC-Pavillons, von „diesen Bewegungen in uns, die nicht von uns sind und die alle Arten von Verflechtungen mit der Welt offenbaren. Wir könnten lernen, wieder freudig empfänglich zu sein: der kleine Tanz der Schwerkraft in uns, aber auch der Tanz der Blätter oder der Sterne“. Eine spannende Ausgabe, die Sie kostenlos mit allen Ausgaben auf → pavillon-adc.ch/journal entdecken können.


Und wenn wir von dem sprechen, was die Bewegung trägt, sie aber auch behindern kann, dann ist das auch all das, was aus uns selbst kommt. Eine Dissertation von Paola Zadra mit dem Titel


THREATS TO THE PHYSICAL AND MENTAL INTEGRITY OF DANCERS. Eine Untersuchung der von Tänzer:innen berichteten Schmerzen und Verletzungen und ihrer potenziellen Beziehung zu generalisierter Hypermobilität der Gelenke (GHG) und generalisierter Angststörung (GAD)


im Rahmen eines Master of Advanced Studies (MAS) in Tanzwissenschaft am Institut für Sportwissenschaft, Universität Bern.


Rund 150 professionelle Tänzer:innen nahmen an der Umfrage an sechs deutschen Opernhäusern und/oder Staatstheatern teil. Es wurde ein signifikanter Zusammenhang zwischen Muskel- und Skelettschmerzen und generalisierten Angststörungen bei professionellen Tänzer:innen festgestellt. Regelmässige Vorsorgeuntersuchungen könnten ein wertvolles Instrument zur Erkennung von Verletzungen, Risikoverhalten und psychischen Störungen, wie z. B. generalisierten Angststörungen, sein. Daher wird empfohlen, geeignete Präventionsprogramme und Schulungen zu psychischen Fähigkeiten für Tänzer:innen durchzuführen, um ihnen eine lange und gesunde Karriere zu ermöglichen.


zum → Abstract der Masterthesis