TALENTSCOUTING DAYS 2024
270 Tanztalente nahmen an den jährlichen Talentscouting Days von Danse Suisse teil, die auch dieses Jahr an der Zürcher Hochschule der Künste stattfanden. Aufgrund der grossen Nachfrage wurde die diesjährige Durchführung auf fünf Tage ausgedehnt.
Rund 120 Anmeldungen galten den Leistungsüberprüfungen bestehender Kunst- und Sportschüler:innen, während weitere rund 150 Jugendliche sich für eine Erstaufnahme in eine Kunst- & Sportschule (K&S) oder für eine Talentabklärung interessierten. Dank der guten Kooperation mit der Leitung des Studiengangs BA Contemporary Dance konnten die Talentscouting Days auch in diesem Jahr die Tanzstudios der Zürcher Hochschule der Künste im Toni-Areal Zürich nutzen. Ein besonderer Dank geht an Gianni Malfer, Operativer Leiter des BA Contemporary Dance und Samuel Wuersten, Künstlerischer Leiter BA/MA Dance und Interim Leitung, taZ.
Nachdem Danse Suisse im letzten Jahr erstmals Breaking als Prüfungsfach angeboten und eine Kooperation mit der Swiss Breaking Federation eingegangen war, haben wir die Option Breaking weiter ausgebaut und als festes zusätzliches Prüfungsfach etabliert. Dieses Jahr konnten vier Teilnehmer:innen die Möglichkeit nutzen, sich von Expert:innen der → Swiss Breaking Federation prüfen zu lassen. Dadurch wurde die Zusammenarbeit mit der Federation weiter gestärkt. Auch die Nachfrage nach Hip-Hop ist gestiegen: wir verzeichneten insgesamt 30 Anmeldungen. Davon waren 14 K&S-Erstanmeldungen und 16 K&S-Leistungsüberprüfungen.
Unser Expertenteam:
- Samuel Wuersten, Künstlerischer Leiter BA/ MA, Interim Leitung taZ, ZHdK
- Gianni Malfer, Operativer Leiter BA, ZHdK
- Jason Beechey, Head of Dance, ZHdK
- Kathleen McNurney, Präsidentin Danse Suisse, ehem. Künstlerische Leiterin "Tanz Luzerner Theater"
- Yann Aubert, Tanzabteilung Pro Helvetia, Tanzpädagoge
- Bembika, House Dance Pioneer
- Oliver Dähler, Geschäftsführer Szene Schweiz/SSUDK
- Theo Diedenhofer, Breaker, Swiss Breaking Federation
- Stefanie Fischer, Lehrschaft taZ und Probeleiterin
- Etienne Frey, Choreograph und Tanzpädagoge
- Daniell’ Ficola, Tanzpädagogin, Schulleiterin
- Arman Grigoryan, Lehrschaft BA, ZHdK
- Galina Grigoryan-Mihaylova, Tanzpädagogin Ballettschule für das Opernhaus, BA/taZ, ZHdK
- Nathalie Guth, Tanzpädagogin
- Stephane Kingue, Tanzpädagoge Hip-Hop
- Agata Lawniczak, Tanzpädagogin AKAR Studio
- Mikal Mardas, Tanzpädagoge, Choreograph, Dance Area
- Salomé Martins, Tanzpädagogin, Probeleitung Tanz und Kunst Königsfelden
- Perla Miscioscia, Tänzerin, Tanzpädagogin Hip-Hop
- Sara Nabutas, Tanzpädagogin, Tanzwerk, 101
- Pilar Nevado, Tanzpädagogin Ballettschule für das Opernhaus
- Filipe Portugal, Choreograph Tanz und Kunst Königsfelden
- Patricia Rotondaro, Lehrschaft BA, ZHdK
- Isabelle Severs, Dozentin und Probeleiterin Hochschule für Musik und Theater München
- Olivier Vercoutère, Dozent und Probenleiter Hochschule für Musik und Theater München
- Lesli Wiesner, Tanzpädagogin Tanzwerk 101, Atelier Rainbow Tanzkunst
Trainingsleitung:
- Ballett: Galina Grigoryan-Mihaylova, Olivier Vercoutère, Isabelle Severs
- Zeitgenössisch: Giorgia D’Amico, Salomé Martins
- Breaking: Michael Hofmann
- Hip-Hop: Oriana Glory Zeoli, Stephane Kinque, Niko Komplex Culap
Korrepetition:
- Brian Gill, BA Contemporary Dance, ZHdK
- Robert Ashby, BA Contemporary Dance, ZHdK, ehem. taZ
Ergänzend zur Potenzialeinschätzung und den individuellen Beratungsgesprächen wurden die tanzmedizinischen Untersuchungen von der spezialisierten Sportärztin Dr. Natina Schregenberger und ihrem Team vorgenommen.
Leistungsdruck im Tanz thematisieren
Das Bedürfnis nach der Vermittlung von Kenntnissen über mentale Gesundheit im Rahmen der tänzerischen Ausbildung steigt, auch in der vorprofessionellen Bildung. Der mentalen Gesundheit von Tänzer:innen wird im Allgemeinen immer noch zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, und die Betreuung sowie das Coaching von Tänzer:innen basieren nur selten auf einem ganzheitlichen Ansatz.
Nachwuchs- und Berufstänzer:innen nehmen intensive Risiken, physische und psychische Belastungen und Stressfaktoren in Kauf, um ihre Ziele und Träume auf der Bühne zu verwirklichen. Darüber hinaus identifizieren sich viele Tänzer:innen in erster Linie über den Tanz und haben so eine Identität für sich aufgebaut, die im Tanz verwurzelt ist. Ihr Dasein und der Prozess der Menschwerdung und Persönlichkeitsentwicklung basieren daher oft auf dem Fundament ihrer tänzerischen Identität. Daher ist ein ganzheitlicher Ausbildungsansatz von zentraler Bedeutung, bei dem Fähigkeiten und Methoden zur Bewältigung des Drucks vermittelt werden, der sowohl durch innere als auch durch externe Faktoren entsteht.
Quelle: → https://sportaerztezeitung.com/rubriken/psychologie/12282/mentale-gesundheit-im-sport/
Um die jungen Tänzer:innen an einer Audition wie den Talentscouting Days gezielt dort abzuholen, wo ein solcher Druck entsteht, und auch die Eltern sinnvoll in diese Situation einzubeziehen, wurde an diesen Tagen in Zusammenarbeit mit Karin Iten von Swiss Olympic ein Seminar zum Thema Leistungsdruck angeboten.
Lesen Sie → hier den Kursbeschrieb "Wie viel Druck ist zuviel?". Das Seminar fand grossen Anklang und hat den Diskurs zu diesem Thema zwischen Eltern und Tänzer:innen weiter gefördert.
Spezielles Netzwerk für Eltern
Eltern von jungen Tänzer:innen fehlt vielfach das entsprechende Wissen und die Kenntnis über den Tanz als Kunst und den Tanz als Leistungsdisziplin mit seinen zahlreichen Faktoren. Um Eltern die Möglichkeit zu geben, optimale Unterstützung während der Ausbildung und vor allem im Rahmen der Kunst- & Sportausbildung zu bieten, haben wir Dr. Aline Steinbrecher von der Interessengruppe «Sporteltern» eingeladen, ihr Netzwerk an den Talentscouting Days vorzustellen. → Hier finden Sie weitere Informationen.
Ein besonderer Dank geht an Dr. Natina Schregenberger für die Initiierung und Vermittlung des Kontakts zu Frau Karin Iten und Dr. Aline Steinbrecher.
Eltern sind in vielerlei Hinsicht entscheidend für die sportliche/künstlerische Laufbahn von Nachwuchsathlet:innen/Nachwuchstänzer: innen. Unterstützen, fördern und im richtigen Moment loslassen, sind anspruchsvolle Aufgaben, die von Sportmüttern und -vätern wahrgenommen werden. Nachwuchssport-/Kunsttalente, die nebst Schule und Ausbildung ein umfangreiches Training und zahlreiche Wettbewerbe bestreiten, sind auf zusätzliche Unterstützung und Verständnis ihres Umfelds angewiesen. Ihre Eltern spielen dabei eine entscheidende Rolle und übernehmen organisatorische, logistische, kommunikative wie auch finanzielle Aufgaben. → Hier finden Sie weitere Informationen.
Der tänzerische Nachwuchs liegt Danse Suisse besonders am Herzen, nicht zuletzt, weil die jungen Tänzer:innen während ihrer Tanzausbildung an den jährlichen Talentscouting Days sowie an summerdance teilnehmen. Dies ermöglicht es dem Team von Danse Suisse, die tänzerische und künstlerische Entwicklung der Teilnehmenden mitzuverfolgen und sie in diesem Abschnitt ihres Weges zu begleiten.