FAIRE LÖHNE FÜRS BASLER BALLETT
Das Ballettensemble des Theater Basel forderte eine «Normalisierung» seiner Löhne. Das Ensemble hat sich anlässlich einer Ballettpremiere vor Publikum geäussert und die Gewerkschaft Unia in die Verhandlungen mit der Theaterleitung geholt.
Das Ballettensemble des Theater Basel hat in den letzten Monaten einen Austausch mit der Theaterleitung gehabt. Es ging dabei um die Forderung nach einer Normalisierung der Löhne und einen Vorschlag zu einer Lohnsystematik. Unzufrieden über die Ergebnisse des Austauschs, hat das Ensemble die Gewerkschaft Unia kontaktiert. Am 10.05. hat Unia die Hintergründe der Forderungen in einer Medienmitteilung wie folgt erläutert: «Es ist unverständlich und inakzeptabel, dass diese top qualifizierten Tänzer:innen gerade einmal ein Gehalt knapp über dem Mindestlohn erhalten. Die Löhne in Basel liegen signifikant unter nationalen Referenzlöhnen und werden von den Tänzer:innen als demütigend und respektlos empfunden. Es ist an der Zeit, dass die Theaterleitung die Wertschätzung, die sie für die Kunst und die Tänzer:innen hegt, auch in faire Löhne übersetzt».
Bei der Ballettpremiere am 26.05. (die letzte Premiere des Ballett Theater Basel unter der Leitung von Richard Wherlock, siehe dazu → 22 JAHRE RICHARD WHERLOCK) hat das Ensemble mitten im Applaus das Wort ergriffen und seine Forderungen motiviert. Mehrere Zeitungen haben darüber berichtet, u.a. die BaslerZeitung, Bajour und der TagesAnzeiger. Daraufhin hat es ein weiteres Treffen gegeben, bei dem Unia ihre Forderung einer konkreten Lohnvereinbarung mit einem Mindestlohn von CHF 5’300 verteidigte: «Damit entsprächen die Löhne denjenigen in Zürich und Genf und die Ausbildung (seit dem 4. Lebensjahr), das Training, die Leistung und das Engagement der Tänzer:innen würden honoriert.»
Im Tagesanzeiger (30.05.2023) vertritt die Theaterleitung die Ansicht, dass sich das Theater Basel, ein Dreispartenhaus, nicht mit grossen Häusern wie Zürich und Genf vergleichen lasse: «Wir erhalten rund 45 Millionen Franken staatliche Gelder. Mit den Einnahmen haben wir ein Budget von insgesamt 60 Millionen. Das Opernhaus Zürich kommt auf 120 Millionen», sagt Theaterleiter Benedikt von Peter und fügt hinzu, der Referenzrahmen für das Theater Basel seien die Dreispartenhäuser St. Gallen, Luzern und Bern.