Als Organisation der Arbeitswelt (OdA) für die Berufliche Grundbildung «Bühnentänzerin / Bühnentänzer EFZ» hat Danse Suisse die Entwicklung der EFZ-Lehrgänge in der Schweiz geprägt und ist für die Definition der Bildungsinhalte und -ziele verantwortlich. Im Jahre 2010 kam der Kanton Basel-Stadt auf den Berufsverband mit dem Wunsch zu, eine zusätzliche EFZ-Ausbildung in der Fachrichtung Ballett in Basel anzubieten. Nach intensivem Engagement von Danse Suisse konnte dieser Lehrgang 2013 in Basel starten. Wie der Regierungsrat in seiner Stellungnahme vom 24. August 2022 festhält, sieht nun der Kanton die Möglichkeit nicht, die Ausbildung weiter ausreichend zu finanzieren. Er begründet es vor allem dadurch, dass sich neu die berufliche Grundbildung (EFZ) auf vier statt drei Jahren erstreckt und somit Mehrkosten verursacht, ohne die Vermittelbarkeit auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen.

Danse Suisse hatte sich aufgrund des Feedbacks zahlreicher Fachexpert:innen zugunsten einer Vierjahresausbildung engagiert. Diese Verlängerung erlaubt es, die Jugendlichen physisch, psychisch und künstlerisch so auszubilden, dass sie auf dem Arbeitsmarkt bestehen können, sie fördert aber ebenfalls die Möglichkeit, dass die Berufsschüler:innen parallel zum EFZ auch eine Berufsmatura absolvieren. Es ist offensichtlich, dass eine Berufsmatura die Vermittelbarkeit der Tänzer:innen auf dem Arbeitsmarkt in der Zeit der Umschulung am Ende ihrer Bühnenkarriere steigert. Somit hält der Berufsverband an dieser Lösung fest.

Jene Berufsschüler:innen, die zurzeit das letzte Ausbildungsjahr besuchen, werden im Frühjahr/Sommer 2023 ihre Abschlussprüfungen ablegen können. Für alle anderen Lehrlinge haben die BTB und der Kanton ihren Willen erklärt, entsprechende Anschlusslösungen zu finden. Danse Suisse stellt sich für eine Unterstützung in diesem Prozess zur Verfügung. Unser Engagement gilt ebenfalls allen Angestellten der BTB, die ihre Beschäftigung verlieren.

Die BTB hatte sich selber seit geraumer Zeit für finanzielle Unterstützung durch Private engagiert. Ebenso war auf politischer Ebene ein Antrag auf eine Zusatzfinanzierung an den Kanton gerichtet worden. Die Medienberichte der letzten Wochen mit schweren Vorwürfen gegenüber der Schulleitung haben diese Bemühungen zunichte gemacht. Danse Suisse nimmt diese Vorwürfe sehr ernst und begrüsst, dass eine offizielle Untersuchung dieser Vorwürfe in die Wege geleitet wurde. Gleichzeitig bedauern wir, dass dieser schwerwiegende Entscheid

mit Konsequenzen für die Tanzausbildung nicht nur in Basel, sondern für die ganze Schweiz, getroffen wurde, bevor die Ergebnisse des Untersuchungsberichts vorliegen.

Die Tanzpädagogik, insbesondere im Klassischen Tanz, ist heute im Wandel. Dies zeigen die zahlreichen Medienberichte, die in den letzten Jahren die internationale Tanzwelt erschüttert haben. Danse Suisse engagiert sich aktiv an diesen Prozessen. So hat der Berufsverband einen Code of Conduct für den Tanzunterricht entwickelt, der 2021 publiziert wurde und für die Mitglieder des Berufsregisters Danse Suisse verpflichtend ist. Das Berufsregister Danse Suisse dient der Qualitätssicherung in der Tanzausbildung. Eine aus Fachexpert:innen zusammengesetzte Kommission entwickelt das Berufsregister laufend weiter und befindet über die Aufnahmeanträge. Zudem organisiert Danse Suisse alljährlich spezifische Weiterbildungskurse für Tanzpädagog:innen. Danse Suisse steht in Kontakt mit Organisationen und Ausbildungen in Europa und ist bestrebt, in diesem Netzwerk mitzuwirken, die Tanzpädagogik unter Einbezug modernster Erkenntnisse aus Tanzmedizin und Sportpsychologie weiter zu verbessern und den modernen Anforderungen anzupassen. Nur so kann ein qualitativ hochstehender Tanzunterricht gewährleistet werden, der auf die heutigen Anforderungen am Arbeitsmarkt vorbereitet.

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