Karrieren in Tanzberufen verlaufen selten kontinuierlich, sie sind geprägt von raschem Wandel, permanentem Wettbewerb und prekären Arbeitsverhältnissen. Tänzerin oder Tänzer zu werden, bedingt viele Jahre der Ausbildung, die Zeit als Profi auf der Bühne hingegen ist kurz und was danach kommt meist ungewiss. Sich in diesem System durchzusetzen und zu bestehen, erfordert viel Flexibilität und Mobilität, aber auch die Kreativität, Disziplin, Ausdauer und das Selbstbewusstsein, sich immer wieder neu zu erfinden. Dies setzt voraus, sich in hohem Masse für den Beruf zu entscheiden und z.B. familiäre oder gesundheitliche Aspekte hintenan zu stellen. Beruf oder Berufung? Diese Frage stellt sich auch Choreograf:innen, Tanzpädagog:innen, Vermittler:innen und Kurator:innen, welche sich ebenfalls im Spannungsfeld zwischen Selbstverständnis, persönlichen Bedürfnissen, den Ansprüchen der Tanzwelt und den Grenzen des Fördersystems bewegen.

Beim diesjährigen Forum Tanz geht es zum einen um die (Dis-)Kontinuität der beruflichen Entwicklung, zum anderen um die Vereinbarkeit mit unterschiedlichen Lebenssituationen. Im Rahmen von Workshops, Diskussionsrunden und Inputreferaten spüren wir typische Linien und Brüche in Berufsbiografien auf und diskutieren spezifische Probleme verschiedener Karrierestadien. Gemeinsam reflektieren wir mögliche Verbesserungen der aktuellen Arbeits- und Fördermodelle.

Das jährliche Branchentreffen der Schweizer Tanzszene wird von Reso - Tanznetzwerk Schweiz in Zusammenarbeit mit Danse Suisse und Pro Helvetia organisiert. Es richtet sich an professionelle Tanzschaffende aus der ganzen Schweiz – Tänzer:innen, Choreograf:innen, Tanzvermittler:innen, Veranstalter:innen, Kulturförderer etc. Das Programm sowie Informationen zur Anmeldung werden im Sommer mit den Newslettern von Reso und Danse Suisse publiziert. Save the date!