SAT IST GEBOREN – EIN TREFFPUNKT FÜR DIE TESSINER KUNSTSCHULEN
Das Komitee SAT (Scuole Artistiche Ticinesi) wurde Ende Dezember 2021 gegründet, um die zahlreichen Schulen für Darstellende Künste im Kanton Tessin zu vertreten und ihnen eine Stimme zu geben, die von den kantonalen und kommunalen Behörden allzu oft nicht beachtet wird.
Bis heute haben sich rund vierzig Schulen der Region an diesem Projekt beteiligt, das vom Schauspieler und Regisseur Mirko D'Urso, Direktor des Centro Artistico MAT in Lugano, konzipiert wurde. Das Komitee setzt sich zusammen aus Alessandra Ashkenazy (Ashkenazy Ballet Center of Pura), Mirko D'Urso (Centro Artistico MAT of Pregassona), Mi Jung Manfrini-Capra (Area Danza of Bellinzona), Paolo Meneguzzi (Pop Music School of Mendrisio), Luca Spadaro (Teatro d'Emergenza of Lugano) und Martin Wüthrich (New Style Dance of Massagno). Ziel der Arbeitsgruppe ist es nicht nur, Wege und Strategien zu finden, um diesen für den Kunstsektor schwierigen Moment zu überwinden, sondern auch, Synergien zwischen den verschiedenen Schulen zu schaffen (die bisher teilweise fehlten), in der Hoffnung, dass bald neue Kooperationen innerhalb des künstlerisch-didaktischen Panoramas des Tessins entstehen können. Es ist ein Treffpunkt für den Austausch von Ideen und Meinungen, aber auch eine Möglichkeit, sich auszutauschen und weiterzuentwickeln, sowie eine wichtige Gelegenheit zur Vernetzung.
Im Tessin gibt es etwa siebzig Organisationen, die sich mit der Ausbildung im Bereich der Darstellenden Künste befassen, und es wird geschätzt, dass etwa 4000 Schüler aller Altersgruppen in diesen Strukturen eine künstlerische Ausbildung erhalten (nicht mitgezählt die Schüler der Musikschulen des Kantons) und dass etwa 250 Fachleute dauerhaft in diesem Bereich tätig sind. Während des pandemiebedingten Lockdowns, aber auch heute mit dem noch immer eingeschränkten Betrieb, sehen sich die Kunstschulen zahlreichen Schwierigkeiten gegenüber. Die Situation scheint sich zwar etwas gebessert zu haben, aber noch weit von der Normalität entfernt.
Das heute an den Staatsrat gerichtete Schreiben zielt in erster Linie darauf ab, die kantonalen Behörden auf die Bedeutung ihres Engagements im Bereich der Kulturellen Bildung aufmerksam zu machen, und zwar sowohl auf der Ebene Ausbildung als auch auf der gesellschaftlichen und volkswirtschaftlichen Ebene. Zudem hat sich gerade in der Pandemie gezeigt, wie die Kulturelle Bildung zum physischen und mentalen Wohlbefinden beitragen kann. In dieser Hinsicht wäre jede Schulschliessung aufgrund der Pandemie ein grosser Verlust. Es ist zu befürchten, dass ohne konkrete Hilfe des Staates viele Schulen endgültig (und bald) schliessen müssen, mit allen Konsequenzen, die dies mit sich bringt.
Die Zeit wird knapp. Es ist daher von grosser Wichtigkeit, dass dieser Problematik mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird und dass konkrete Massnahmen ergriffen werden, um das Überleben aller Tessiner Schulen für Darstellende Künste zu gewährleisten.
Danse Suisse hat sich gemeinsam mit anderen Berufsverbänden aus der Kultur seit Beginn der Pandemie für den Einschluss der Kulturellen Bildung in die Massnahmen für die Kultur engagiert. Bis heute haben sich nur wenige Kantone dieser Thematik angenommen. Es wäre dringend notwendig, dass nicht nur im Kanton Tessin, sondern in der ganzen Schweiz die Behörden diese Thematik aufnehmen und Lösungen schaffen.