TIP MEETS FIT

Montag 08.11.21
Von: Filippo Armati

Das Tessiner Kollektiv Ticino Is Burning (TIB) hat eine horizontale Zusammenarbeit mit dem FIT (Festival Internazionale del Teatro) begonnen, um eine gerechtere und solidarischere Praxis zu erreichen und die Probleme anzugehen, die das Tessin oft von den nationalen Kunstbewegungen isolieren.

Das Tessiner Kollektiv Ticino Is Burning (TIB), bestehend aus Alan Alpenfeld, Elena Boillat, Camilla Parini, Francesca Sproccati und Simon Waldvogel, beginnt eine horizontale Zusammenarbeit mit dem FIT (Festival Internazionale del Teatro), kuratiert von Paola Tripoli. Ziel dieser Zusammenarbeit ist nicht nur, über eine gleichberechtigte und solidarische Zusammenarbeit zwischen einem Kollektiv junger Künstler:innen und einer etablierten Tessiner Institution nachzudenken, sondern auch den schwierigen künstlerischen Austausch zwischen dem Tessin und dem Rest der Schweiz zu thematisieren. Beide Projektpartner teilen das Gefühl der Isolation in der Tessiner Kulturszene, aber auch das Bedürfnis, diese Isolation nicht als unvermeidliche Bedingung hinzunehmen.


Die Künstler:innen von TIB hatten das Bedürfnis, aktiv zu werden und ihren Teil der Verantwortung für eine Reihe von Problemen und Unzulänglichkeiten zu übernehmen: geografische Randlage, Mangel an institutionellen Vertreter:innen aus dem Tessin bei nationalen Veranstaltungen, Lohnunterschied im Vergleich zu den Einkommensstandards in der Schweiz, eine schwache lokale Kulturpolitik und wenig Zugang zu Netzwerken für den Austausch mit der übrigen Schweiz.


Unterstützt durch einen Forschungsauftrag von Pro Helvetia begann das Kollektiv, sich mit regionalen und nationalen Akteuren zu treffen – Künstler:innen, Institutionen, Programmgestalter:innen, Kurator:innen –, um mit ihnen in einen Dialog zu treten und gemeinsame Entwicklungspunkte und Lösungsmöglichkeiten zu finden. Das Projekt begann im März 2020 und begibt sich auf eine ausgedehnte Pilgerreise durch die ganze Schweiz. Am FIT-Festival 2022 werden die ersten Erkenntnisse in einem noch nicht festgelegten Format als Erfahrungsbericht präsentiert. Das Kollektiv wurde ausgewählt und nahm am Förder- und Vernetzungsprogramm m2act des Migros-Kulturprozent für die Darstellenden Künste teil.


Weiter Informationen sind → hier zu finden.