LAUSANNE UND GENF: MASSNAHMEN ZUR PRÄVENTION VON BELÄSTIGUNGEN AM ARBEITSPLATZ

Montag 08.11.21
Von: Corinne Jaquiéry

Die Städte Lausanne und Genf setzen sich in ihren subventionierten Kultureinrichtungen für die Prävention und den Schutz vor Belästigungen am Arbeitsplatz ein.

Im Rahmen der psychosozialen Kontroll- und Präventionsmassnahmen, die die Stadt Lausanne für ihre subventionierten Einrichtungen vorsieht, werden die Einrichtungen, die ein Präventions- und Schutzsystem gegen Mobbing einrichten wollen, unterstützt. Zudem werden regelmässige Audits durchgeführt, die den finanziellen Aspekt ergänzen. Das vom Syndicat Suisse Romand du Spectacle (SSRS) ins Leben gerufene Pilotprojekt Safe spaces culture erhält somit Unterstützung, wobei kleinere Strukturen es ebenfalls in Anspruch nehmen können.


Die Stadt Genf möchte, dass eine unabhängige Untersuchung durchgeführt wird, um die Fakten bezüglich der Belästigungen und des Missbrauchs im zeitgenössischen Tanzmilieu nach der Affäre um die Cie. Alias zu klären. Ihr ist es wichtig, die oben erwähnte Untersuchung auf den gesamten Sektor auszudehnen, um dessen strukturelle Gegebenheiten zu berücksichtigen und umfassendere Empfehlungen vorzuschlagen. Die Stadt begrüsst deshalb das gemeinsame Gesuch des Syndicat Suisse Romand du Spectacle (SSRS) und des Künstlerkollektivs Art_sainement, die eine Untersuchung durchführen möchten. Sami Kanaan, der für Kultur zuständige Magistrat, wird diesen Ansatz den wichtigsten öffentlichen Stellen, die in der Westschweiz im Kulturbereich tätig sind, vorschlagen.


Der Kulturdienst der Stadt Genf hatte bereits Schritte unternommen, um das Thema anzugehen, als die #metoo-Bewegung 2017 ins Leben gerufen wurde, unter anderem mit dem Syndicat Suisse Romand du Spectacle (SSRS) und der Fédération romande des arts de la scène (FRAS). Dies hat dazu geführt, dass ab 2019 eine spezielle Klausel in die Subventionsvereinbarungen aufgenommen wurde. Die Stadt Genf teilt mit, dass sie die erste öffentliche Behörde in der Schweiz ist, die dies tut. Ausserdem möchte sie eine unabhängige Struktur einrichten, welche Beschwerden entgegennimmt und den Opfern oder den direkten Zeugen Unterstützung bietet.