FORUM TANZ 2024

Dienstag 29.04.25
Von: Filippo Armati

Der Vortrag „Kunst der Solidarität“ des Sozialanthropologen Rohit Jain am Forum Tanz 2024 wurde verschriftlicht und kann nachgelesen werden. Er enthält praktische und theoretische Denkanstösse für pluralistische Kulturstätten.

In seinem Vortrag am „Forum Tanz 2024“ bot der Sozialanthropologe Rohit Jain theoretische und praktische Anregungen für eine „Kunst der Solidarität“, die in der Erfahrung und im kollektiven Kampf verwurzelt ist. Jain, der seit Jahren in antirassistischen Bewegungen aktiv ist, verknüpft Forschung, Kultur, Politik und Aktivismus, um die Rolle der Künste beim Aufbau solidarischer, gerechter und integrativer Beziehungen zu hinterfragen.


Ausgehend von der Feststellung, dass Konzepte wie Solidarität, Partizipation, Vielfalt und Antidiskriminierung auch in der Schweizer Kultur an Bedeutung gewonnen haben, hält Jain fest, dass es sich nicht nur um politische oder ethische, sondern auch um zutiefst ästhetische Themen handelt. Er ist überzeugt, dass in Zeiten systemischer Krisen die Kunst neue Beziehungsformen erfinden und trainieren müsse. Eine gepflegte «Kunst der Solidarität» bedeutet für Jain auch, Kulturstätten als zugängliche und pluralistische Räume zu betrachten, in denen echte Allianzen aufgebaut und gemeinsam gerechtere, verletzlichere und zugleich widerstandsfähigere Formen des Zusammenlebens entwickelt werden können.


In seinem Vortrag berichtet Jain zudem von seinen Erfahrungen mit dem Festival „Laugh Up Stand Up!“ (Zürich, 2015), das Humor als Instrument des Widerstands und der antirassistischen Meinungsäusserung einsetzte. Aktuell arbeitet er am „Schwarzenbach-Komplex“, einem antirassistischen Erinnerungsprojekt, das Zeug:innen, Künstler:innen, Forscher:innen und Aktivist:innen in die Schaffung postkolonialer öffentlicher Räume und solidarischer Gemeinschaften einbezieht.


Vortrag nachlesen