BREAKING BEI OLYMPIA 2024 – FAZIT
Die Olympischen Spiele 2024 in Paris haben Geschichte geschrieben: Zum ersten Mal war Breaking Teil des olympischen Programms. Eine Disziplin, die Sport und Kunst zugleich ist, hat die besten B-Girls und B-Boys der Welt zusammengebracht und dem urbanen Tanzstil eine neue globale Bedeutung verliehen.
Die neue olympische Disziplin, die ihren Ursprung in den 1970er-Jahren in der New Yorker Bronx hatte, besass viele Besonderheiten. Besonders beeindruckend war die Gleichberechtigung der Geschlechter: Frauen und Männer erhielten gleichermassen Raum und Anerkennung, und die B-Girls starteten auf dem Place de la Concorde.
Die Tänzer:innen zeigten beeindruckende Moves zur exzellenten Musik, die von internationalen DJ-Grössen wie → DJ FLEG perfekt ausgewählt wurde.
Die neun Jurymitglieder, allesamt Expert:innen ihres Fachs, trugen zusätzlich zur professionellen Atmosphäre bei. Breaking zeigte beispielhaft, dass Kreativität, Sport und Kultur auf faszinierende Weise miteinander verschmelzen können.
Auch wenn Breaking bei den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles nicht vertreten sein wird, könnte die Zukunft dieser Disziplin vielversprechend sein. Die Möglichkeit einer Rückkehr 2032 in Brisbane ist real und wird von vielen mit Spannung erwartet.
Und die Schweiz?
«Leider hat es diesmal nicht ganz gereicht», sagt Nicole Binggeli, Vorstandsmitglied der Swiss Breaking Federation.
«Die Konkurrenz war sehr stark, denn weltweit konnten sich nur 16 Frauen und 16 Männer für die Olympischen Spiele in Paris qualifizieren. Unsere Schweizer Athlet:innen präsentierten sich jedoch bei den Qualifikationsevents gut und nahmen an einigen grossen Wettbewerben teil. Neben wertvollen Erfahrungen erlebten sie auch besondere Momente wie etwa den Austausch mit internationalen Mitstreiter:innen.»
Die Aufnahme von Breaking in das olympische Programm hat bereits viel verändert. Breaking ist jetzt als Sportart in der Gesellschaft anerkannt. Es wurden neue Strukturen geschaffen, Plattformen entwickelt und es wird mehr darüber berichtet. Diese Entwicklungen könnten sich langfristig als sehr wertvoll erweisen. Ausserdem interessieren sich neue Sponsoren für den Tanzstil, was der Sparte entgegenkommt.
Dass Breaking in ein Verbandssystem gepresst wurde, kommt in der Szene aber nicht nur gut an. Hier ist nicht das → IOC das Problem, sondern der Weltverband → WDSF, mit dem die Szene nicht zufrieden ist.
Leider berichten die Medien derzeit fast ausschliesslich über Rachael Louise Gunn (Raygun). Dabei feierte Breaking in Paris sein Debüt als olympische Disziplin und sorgte für zwei ausverkaufte Tage voller Energie. Legenden der Szene trafen auf begeisterte Zuschauer:innen, die Stimmung war elektrisierend. Die Leistungen waren beeindruckend und trotz kleiner Kritikpunkte hinterliess die Veranstaltung einen bleibenden Eindruck. Die B-Girls und B-Boys haben durchwegs hervorragende Leistungen gezeigt.
Zu den → Resultaten
Weitere Informationen zur → Swiss Breaking Federation
Danse Suisse und Breaking
Mit den → Talentscouting Days und → summerdance trägt Danse Suisse dazu bei, Breaking in der Nachwuchsförderung zu stärken. Im Rahmen der Talentscouting Days bietet Danse Suisse seit 2022 Breaking als Prüfungsfach für die Zulassung zu einem Kunst- und Sportprogramm an.
Seit 2023 besteht eine Partnerschaft mit der Swiss Breaking Federation. Danse Suisse berät sich mit dem Verband hinsichtlich der Bewertung von Breaking im Rahmen der Aufnahmeprüfungen und Leistungsüberprüfungen für Kunst- und Sportprogramme. An den Talentscouting Days werden Breaking-Expert:innen des Verbandes eingesetzt, um die Qualität der Tanzform zu gewährleisten.
In Anerkennung der olympischen Premiere dieser Disziplin stand Breaking am diesjährigen summerdance im Mittelpunkt des Streetdance-Line-ups, angeführt von Mitgliedern der Swiss Breaking Federation.
Weitere Informationen zur Nachwuchsförderung von Danse Suisse unter diesem → Link.